Mehrsprachigkeit auch bei (Sprach-)Lernschwierigkeiten
Kinder mit «besonderem Bildungsbedarf» wird Mehrsprachigkeit nicht selten vorenthalten. Aber: Auch bei (Sprach-)Lernschwierigkeiten und Beeinträchtigungen sind unbedingt alle lebensweltlich gegebenen Sprachen sowie Fremdsprachen für das Lernen zu nutzen.
Die Sprachwissenschaftlerin Rita Franceschini fragt: «Sollen wir noch am Begriff Mehrsprachigkeit festhalten?» (Franceschini 2015) – wir seien es gewohnt, Sprachen als getrennte Systeme zu denken, die beim Lernen in Konkurrenz zueinander stünden. Vom kindlichen Erwerb und Gebrauch her betrachtet, sind verschiedene Sprachen aber eher als Gesamtrepertoire zu sehen, das einen hohen Wert für Lernen und Bildung entfalten kann.
Kinder mit «besonderem Bildungsbedarf» wird Mehrsprachigkeit nicht selten vorenthalten. Es ist aber wichtig, auch bei (Sprach-)Lernschwierigkeiten und Beeinträchtigungen die lebensweltlich gegebenen Sprachen für das Lernen zu nutzen. Das Ziel ist Mehrsprachigkeitsförderung für alle Kinder.
Der Nachmittag bietet eine Auseinandersetzung mit Argumenten und Zweifeln, die diesem Ziel im Weg stehen. Die Teilnehmenden sind zur Reflexion und Diskussion eingeladen. Handlungsmöglichkeiten in der praktischen Arbeit werden gemeinsam ausgelotet.