Anwendung der Reflexiven Thematischen Analyse nach Braun und Clarke
In diesem Seminar lernen Sie die Reflexive Thematische Analyse nach Braun und Clarke (2022, 2019, 2006) anzuwenden.
Dozentin
Dr. sc. hum. Linny Geisler, Kommunikationswissenschaftlerin (M. A. Universität Hamburg), sowie Sucht- und Versorgungsforscherin (Medizinischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen) und Systemische Therapeutin und Beraterin (SG)
Thema des Kurses
Die Reflexive Thematische Analyse (RTA) ist eine flexible qualitative Auswertungsmethode, die im Rahmen von 6 Auswertungsphasen einen kreativen Analyseprozess zulässt und dabei die Bedeutung der Selbstreflexion auf Seiten der Forschenden betont. Sie eignet sich für eine Bandbreite an theoretischen Zugängen sowie für die Anwendung an verschiedenen Datentypen wie z. B. Interviewtranskripten, ethnografischen Beobachtungsprotokollen, Dokumenten oder Bildmaterial.
Die RTA ist ein kodierendes Verfahren, allerdings wird hier – im Vergleich z. B. zur Qualitativen Inhaltsanalyse – kein Kategoriensystem erstellt. Während sich die RTA auf dem Spektrum qualitativer Auswertungsmethoden im interpretativen Bereich bewegt, eignet sie sich aber auch für deskriptive Analysezugänge.
Ziele des Kurses
Das Ziel ist, sich mit der Forschungshaltung und den Techniken der RTA vertraut zu machen, die ersten 3 Phasen praktisch anzuwenden und die Eignung der Methode für die eigene Forschungsarbeit einschätzen zu können.
Arbeitsweise im Kurs
Im Kurs werden Input-Phasen, selbstreflexive Einzelarbeit, praktisches analytisches Arbeiten in Kleingruppen an empirischem Material sowie Frage- und Reflexionsrunden kombiniert. Es kann eigenes Datenmaterial mitgebracht oder Datenmaterial von der Dozentin genutzt werden.
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der praktischen Anwendung der ersten 3 Phasen (von insgesamt 6 Phasen), kombiniert mit einem praxisnahen Ausblick auf die Phasen 4-6. Die Dozentin gibt zudem praktische Einblicke in ein Forschungsprojekt, in dem die RTA erfolgreich angewandt wurde. Zudem üben wir zu reflektieren, wie sich unsere beruflichen sowie persönlichen Erfahrungen, unsere Forschungshaltung und unser professionelles Selbstverständnis auf den Auswertungsprozess auswirken.
Voraussetzungen
Erfahrungen in der qualitativen Forschung sind wünschenswert, aber keine zwingende Voraussetzung.